Meeting-Typen in Management-Meetings


Bild: Schreibkultur 01/2012

Management-Meetings sind oftmals dadurch gekennzeichnet, dass viele Teilnehmer hineingehen ohne dass viel dabei herauskommt. Dem aufmerksamen Beobachter in Management-Meetings, fallen häufig diverse Merkwürdigkeiten innerhalb der Teilnehmer und des Tagungsgeschehens auf.


Richtet man beispielsweise den Blick auf das Kommunikations- und Dokumentations-verhalten und die sichtbaren Statussymbole, so differenzieren sich die Teilnehmer unter anderem durch eine typengerechte Kleidung, Diskussionsmentalität und Markentreue sowie durch die eingesetzten Schreibutensilien und Dokumentations-mittel. Insbesondere bei hochrangigen Management- Tagungen fallen zum Beispiel Dokumentationsmittel jenseits des „Mainstreams“ von iPhone und Tablet PC und diversen schichtspezifischen Verhaltensweisen sowie „Rangordnungselemente“ auf.


Standen noch vor geraumer Zeit bei den Männern die Statussymbole Anzug, Krawatte, Krawattennadel und Einstecktuch bzw. bei den Frauen das farblose Kostüm mit passendem Schmuck im Vordergrund, werden heutzutage für beide Geschlechter eher Schreibgeräte und Aktenkladden als Unisex- Statussymbole sichtbar. Hierbei gilt zu allererst das Motto: Zeige durch die Marke, wie markant Du bist!

Will man entsprechend wahrgenommen werden, so empfehlen sich die etablierten Schreibgeräte-Marken wie beispielsweise Montblanc, Faber-Castell, Pelikan, Parker, Waterman etc. in Verbindung mit den zugehörigen Lederaccessoires aus gleichem Hause. In einer tiefer gehenden Betrachtung lassen sich die Teilnehmer durch bestimmte Verhaltensauffälligkeiten ver-schiedenen „Meeting-Typen“ zuordnen.



Bild: Schreibkultur 01/2012


Zu nennen ist zunächst der Typ „Detaillist“. Er bzw. sie hält innerhalb des Tagungsgeschehens alle sinnvollen und unsinnigen Vorgaben ein, kennt den Ablauf genau und neigt zum Perfektionismus. Dies führt zwangsläufig dazu, dass alle wichtigen und unwichtigen Tagungsinhalte mitgeschrieben werden. Aufgrund der damit verbundenen Schreibfrequenz arbeiten solche Typen natürlich mit einem Rollerball oder Kugelschreiber eines zuverlässigen Herstellers. Selbstverständlich ist für den Fall, dass die Mine leer ist, dass ein weiteres Schreibgerät in Reserve vorhanden ist. Manche dieser Risikovermeider verwenden sogar für ihre Aufzeichnungen Durchschlagpapier, damit noch ein zweites zur Hand ist.


Im Gegensatz dazu fällt der Typ „Kreativer“ auf. Er bzw. sie springt zwischen den angebotenen Tagungsabschnitten hin und her, stellt innerhalb der diversen Diskussionsrunden originelle Fragen, teilweise gepaart mit einem Mangel an Realitäts- und Praxisbezogenheit. Ist der „Detaillist“ eher konservativ, also im „old fashion style“ gekleidet, fällt der „Kreative“ durch einen farbenfrohen  Mix  von  Jacket,  Hemd  und Hose auf. Die „Kreative“ präsentiert sich gerne in buntem Kleid mit passendem Schal. Als Schreibgerät bevorzugen beide in der Regel einen Vier-Farben-Stift einer „In“-Marke. Sie fühlen sich sowieso eher wohl, wenn sie malen statt mitschreiben.


Während der „Detaillist“ eher das Kleine im Großen sucht und der „Kreative“ das Große im Kleinen zu erkennen meint, ist der Typ: „Macher“ stärker zweck- und handlungsorientiert. Im Tagungsgeschehen fällt diese Spezies dadurch auf, dass sie lieber schreiben lässt und sich schnell und intensiv in Diskussionen mit den anderen Teilnehmern und den Referenten bzw. Referentinnen profiliert. Aufgrund dieser Hyperaktivität meinen die restlichen Teilnehmer nicht selten, dass die Macher als Co-Referenten von der Veranstaltungsleitung engagiert worden seien. Dieser Eindruck verstärkt sich noch durch die Kleidung, die nicht selten – sowohl bei Männern als auch bei Frauen – deckungsgleich ist mit den Key-Speakern.


Die Dokumentation ihrer wenigen aber vermeintlich wichtigen Gedanken notieren sie in einer edlen Lederkladde mit einem ebenso edlen Schreibgerät, wobei stilgerecht ein stylischer „Fountain Pen“ im Vordergrund steht.


Es ist sicherlich kein Geheimnis zu erwähnen, dass diese und weitere Verhaltenstypen nach detaillierten Zielgruppenanalysen von Herstellerseite aus mit typenspezifischen Werbebotschaften auf typengerechten Konsum gelenkt werden. Jedem Konsument ist jedoch wie jedem Produzenten zu wünschen, dass er bzw. sie unabhängig vom prognostizierten Typ im Lebensalltag eher Vielfalt statt Einfalt walten lässt!



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